Weitere Zukäufe im Digitalgeschäft
Die ProSiebenSat.1-Gruppe verfolgt weiterhin den Kurs, aufstrebende StartUps aus dem eCommerce aufzukaufen. Mittlerweile macht dieser Geschäftszweig bereits etwa 25% des Gesamtumsatzes aus und soll in Zukunft noch weiter gesteigert werden. ProSiebenSat.1 verfolgt damit das Ziel, sich zukünftig unabhängiger von den Erlösen der TV-Werbung zu machen. Mittelfristig soll das Online-Geschäft etwa die Hälfte des Umsatzes ausmachen und zudem deutlich den Gewinn in die Höhe schrauben. Bereits im letzten Jahr stieg dieser um 9% an, was insbesondere auf die Einnahmen im Online-Geschäft zurückzuführen ist. In diesem Jahr kündigten die Verantwortlichen an, weitere Investitionen tätigen zu wollen. Insgesamt soll dafür ein Betrag von etwa 500 Millionen Euro zur Verfügung stehen, was etwa der Hälfte des jährlichen Betriebsgewinns entspricht. Welche StartUps und Unternehmen im Detail bereits ins Auge gefasst wurden, steht noch nicht fest.
Eigene Werbeplätze werden besser ausgelastet
Durch den Aufkauf von Unternehmen wie Verivox und Maxdome kann ProSiebenSat.1 seine Werbeplätze effektiv vermarkten. Es ist auffällig, dass insbesondere Zukäufe von ProSiebenSat.1 – wie auch z.B. die Online-Shops Amorelie und Flaconi – häufig in den Werbeblöcken der einzelnen Sender auftauchen. Auf der einen Seite vermindern sich so zwar die Erlöse der Werbeeinnahmen, auf der anderen Seite kann ProSiebenSat.1 dies mit den aus der Werbung resultierenden Mehreinnahmen im Online-Geschäft kompensieren. Zusätzlich können die verbleibenden Werbeplätze teurer vermarktet werden, da das Angebot von ProSiebenSat.1 gewissermaßen einer Verknappung unterliegt. Dies treibt marktwirtschaftlich gesehen die Preise nach oben. Durch die Zukäufe der Unternehmen stehen ProSiebenSat.1 auch mehr Möglichkeiten zum Product Placement in den eigenen Produktionen zur Verfügung.
ProSiebenSat.1 vor Dax-Einstieg
Auch an der Börse steht das Unternehmen hoch im Kurs. Das Vertrauen der Anleger in das neue Konzept scheint groß. Jetzt könnte ProSiebenSat.1 als erstes deutsches Medienunternehmen den Aufstieg in den Index der Top 30 Unternehmen Deutschlands schaffen, den Dax. Die Deutsche Börse wird in den kommenden Wochen darüber beraten. In den letzten 3 Jahren hat sich der Wert der Aktie mehr als verdoppelt und könnte von einer Listung im Dax weiter profitieren.
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